'Biagio Marins Gedichte sind in der Dialektsprache der Adriainsel Grado geschrieben in der
Großmutter- und Muttersprache in der Nachtigall- und Amselsprache Rosmarin- und Rosensprache
Bäche- und Wiesensprache sie sind geschrieben mit sehr nahen Worten und handnah ist diese
Welt. Es sind Gedichte der Physis. 'Die Wimper hat Schatten' aber keine Worte hat diese
Sprache für die allgemeineren Ereignisse und Dinge. Zwar gebraucht Marin auch Worte von draußen
aus dem großen Italien aus den Verhältnissen der Kommunikation aber dann sind es übersetzte
aus dem großen Italienisch in ein kleines Italienisch übertragene zurückisolierte in die Nähe
übersetzte und in die Würde denn die Würde ist winzig auch sehr leicht das Leichteste das
Licht. Mit den wenigen hundert Wörtern auf die Marin schließlich sein Vokabular einschränken
kann schreibt er von der Landschaft dem Licht den Sternen der Lagune dem Meer den Bächen
Blumen Feldern dem Wind sinnliche Einzelheiten Lebendigkeiten wieder und wieder nahezu
monoton aber jedes Wort steht im Prozeß der Sublimation im Prozeß des Leichtwerdens des
Ineinsgehens also auch des Sterbens.' (Peter Waterhouse)