In ihrem neuen Gedichtband steigt Dagmara Kraus in eine Quelle die selten für Gedichte genutzt
wird: die munter sprudelnden Plansprachen wie sie immer wieder erfunden werden dem
polyglotten Chaos in einer Zunge zu antworten. Vier dieser Plansprachen begegnen uns
namentlich: Myrana von Josef Stempfl Volapük von Johann Martin Schleyer etwas unausgegorenes
Tcatcalaqwilizi[nbsp] und vor allem Langue bleue nach ihrem Erfinder Léon Bollack auch Bolak
genannt. Dessen Wunsch war dass Bücher in Langue bleue in blauer Farbe gedruckt werden - den
Wunsch haben wir ihm zumindest für Gedichte in Langue bleue erfüllt. Nicht erfüllt hat Dagmara
Kraus hingegen Bollacks Erwartung dass seine Sprache nur für den Handel genutzt werde nicht
aber für Literatur: La devise de la langue bleue : dovem pro tle deuxième pour tous' indique
clairement que sa seule ambition doit être de traduire les besoins les plus usuels ceux-là
même qu'implique le mot 'commerce' dans sa plus large acceptation ...[nbsp]Cette délimitation
exclut toute prétention littéraire. La littérature ... ne peut trouver place dans un idiome
artificiellement crée par un individu. Cette ligne de démarcation est de la plus grande utilité
... Die Entwicklung der Poesie ging klarerweise in Richtung Sprache wie sie in einem einzelnen
träumt und wacht.