Das Lackkabinett ist ein typisches Merkmal im deutschen Schlossbau des 17. und 18.
Jahrhunderts. In seiner Ausstattung widerspiegelt sich die barocke Begeisterung für das
Exotische für die fernöstliche Kunst und Kultur. Händler und Missionare hatten Lackerzeugnisse
aus China und Japan nach Europa gebracht und die Begeisterung war so gross dass man bald
begann diese hier nachzuahmen um dem wachsenden Bedarf nachzukommen. Damit erreichte die
Lackkunst in Europa ihren Höhepunkt. Mit diesem Buch liegt erstmals ein umfassender Überblick
über das Lackkabinett im deutschen Schlossbau des Barock vor. Neben den noch existierenden
werden inzwischen auch zerstörte Räume berücksichtigt. Auf der Entwicklungsgeschichte der
fernöstlichen Lackkunst und der Handelsbeziehungen zwischen Europa und dem Fernen Osten
aufbauend geht der Verfasser der stilistischen Entwicklung des deutschen Lackkabinetts nach
und würdigt damit einen wichtigen Aspekt barocker Schlossarchitektur der den Charakter einer
kunstgeschichtlichen Epoche wesentlich beeinflusste.