Sie heißen Familie Blau Weiß Rot Grün sie leben abgeschottet in ihrer Siedlung sie
befolgen die Regeln. Fortpflanzung und Natur stehen weit oben auf der Normenliste. Weil sich
bei Regina und Jakob Grün jedoch kein Nachwuchs einstellen will helfen sie nach im Geheimen
natürlich. Solches Handeln ist verpönt und Geheimnisse gibt es nicht. Rosa tritt mit einem
Fluch belegt ins leben. Das neugierige Mädchen das im gewitzten Fredy Blau eine Gefährten
findet wird bald schon von der Strafe eingeholt. Knochenlieder erzählt die Geschichte der
Familien Grün und Blau über rund sechs Jahrzehnte beginnend um 2020. Wenn im ersten Teil das
Leben in der Siedlung im Mittelpunkt steht spielt der Roman im zweiten Teil und gut zwanzig
Jahre später in einer überwachten Stadt die nur noch den Ausnahmezustand kennt. Hier lebt
Pippa zusammen mit einem widerlichen Vater von dem sie sich dringend befreien will. Ihre
Fähigkeiten als Hackerin sollen ihr dabei behilflich sein. Im dritten Teil macht sich Pippa auf
die Suche nach ihrer Mutter - un findet Rosa die ihr Geschichten von früher erzählt auch jene
von Fredy dem einzigen Menschen den sie wirklich geliebt hat. Martina Clavadetscher legt mit
ihrem zweiten Roman eine bitterböse Zukunftsgeschichte vor in die sie geschickt verschiedene
Märchenmotive einflicht. Eine knappe Sprache und schnelle Dialoge prägen den Text.
Knochenlieder ist ein harter Roman unterlegt von tiefer Menschlichkeit.