Der Holzfäller gehört zu den bekanntesten Motiven in Ferdinand Hodlers Werk. Jede und jeder hat
sofort ein Bild vor Augen. Doch welches? Jenes in der Sammlung des Kunstmuseums Luzern jenes
im Musée d'Orsay in Paris oder jenes im Büro der ehemaligen Bundesräte Blocher und Leuenberger?
Ferdinand Hodler entwirft das Motiv 1908 ursprünglich für die neue 50-Franken-Banknote. Als er
zwischen 1909 und 1913 eine Vielzahl von Holzfällern malt wird Kritik laut der Künstler
produziere bloss für den Markt. Der Beliebtheit des Motivs schadet dies jedoch keineswegs und
bereits 1912 tauchen erste Fälschungen auf. Der Holzfäller ist seit seiner ersten Präsentation
ein viel zitiertes Motiv in Karikatur Kunst und Politik. Die kraftvolle Männerfigur dient als
Symbol für Stärke Urtümlichkeit Widerstandskraft oder steht für die Schweiz schlechthin. Die
zentrale Figur des Holzfällers unterscheidet sich auf den verschiedenen Versionen nur wenig.
Die Hintergründe jedoch variieren: Jahreszeiten Lichtverhältnisse und die Farbe der Schatten
ändern sich von Bild zu Bild.Die Publikation versammelt erstmals alle Holzfäller. Die
Kunsthistorikerin und Hodler-Spezialistin Monika Brunner erläutert die Geschichte des Motivs
und seine Wirkung. Weitere Texte beleuchten unter anderem die Provenienz-forschung die
politische Vereinnahmung des Holzfällers Hodlers Marketing sein Stil und seine malerische
Technik.