Berühmt wurde Meret Oppenheim (1913-1985) mit »Déjeuner en fourrure« einem pelzüberzogenen
Kaffeegedeck. Doch die Künstlerin hat viele herausragende Kunstwerke und ein umfangreiches Werk
geschaffen das in nationalen wie auch internationalen Ausstellungen und Retrospektiven
gewürdigt worden ist. Geboren in Charlottenburg bei Berlin zogen Meret Oppenheim und ihre
Familie 1914 nach Steinen bei Lörrach. 1930 lebte Oppenheim bei ihrer Großmutter in Basel
besuchte die Gewerbeschule brach diese jedoch ab um ihren eigenen künstlerischen Weg zu
suchen. Mit 18 Jahren fuhr sie nach Paris befreundete sich mit Alberto Giacometti Hans Arp
und den Surrealisten um André Breton stellte zusammen mit ihnen aus. Im »Hexenkessel der
Kunst« entstanden nicht nur ihre ersten Arbeiten sondern auch Liebesbeziehungen zu Max Ernst
Marcel Duchamp und Leonor Fini wobei sie darauf achtete ihre künstlerische Unabhängigkeit zu
bewahren. 1937 kehrte sie nach Basel zurück später zog sie mit ihrem Mann Wolfgang La Roche
nach Bern. Auch wenn ihre künstlerische Tätigkeit immer wieder durch Schaffenskrisen und
depressive Phasen unterbrochen wurde gelang es ihr ihren Weg kompromisslos fortzusetzen. Noch
heute begeistert sie junge Künstler:innen nicht nur wegen ihres Werks sondern auch weil sie
sich in einer Zeit im Kunstmarkt behauptete als Frauen ihre Kunst nur selten in Ausstellungen
präsentieren konnten Bärbel Reetz begegnete dem Werk von Meret Oppenheim zum ersten Mal 1972.
In den folgenden Jahren faszinierten sie neben den Bildern und Objekten ebenso ihre Gedichte
und Traumprotokolle die Schmuck-Entwürfe für Modeateliers die überraschenden Ergebnisse von
Oppenheims Schreibspielen das Filmprojekt um Kaspar Hauser und ihre Auseinandersetzung mit
Bettine Brentano und Caroline von Günderode. Bisherige biografische Texte über Meret Oppenheim
sind immer aus der Perspektive von Kunsthistoriker:innen geschrieben. Bärbel Reetz legt nun die
erste deutschsprachige Biografie vor in der das Leben und Werk der Künstlerin aufgrund ihres
literarischen Hintergrunds betrachtet und so ein anderer Zugang eröffnet wird.