"Was für ein Geschlemmer!" Daniel Bayerstorfers neuer Gedichtband "Neulich starb Antigone" ist
geschrieben mit wuchtiger "Marmorhand am Puls der Zeit". Geschult im Witz bayrischer Urviecher
wie Jean Paul oder Herbert Achternbusch zelebrieren diese Gedichte mit kosmischem Überschuss
ihr großes "Weltkompositum". Prähistorie und Futur geraten untereinander und generieren mitten
in den "ältesten Stunden der Gegenwart" eine Art poetisches Wurmloch in dem alles sagbar
scheint: "Und hinter der Stube führten die Flure in je vier verschiedene Jahrzehnte". Von der
grauen Vorzeit der Silbe UR mit ihren Kontinentaldriften und Permafrostböden ist es nur ein
Klick zum Bildschirmfenster das ins Darknet führt. Denn "jede Geschichte braucht ihren weißen
Wal jedes Gedicht sein schwarzes Loch."