Der private Bodenforscher Diplom-Permakulturdesigner und -Lehrer und Diplom-Architekt Herwig
Pommeresche beschäftigt sich zeit seines Lebens in Theorie und Praxis mit Garten- und Ackerbau.
Er hat dabei eine Reihe kaum bekannter Forschungsarbeiten gründlich unter die Lupe genommen und
mit den üblichen konventionellen Methoden verglichen.Was er herausgefunden hat: Wir haben
offenbar ein unzureichendes Verständnis von den Mechanismen mit denen Pflanzen ihre Nährstoffe
aufnehmen und verarbeiten. Unser bisheriges Modell ist dass sie ihre Nährstoffe lediglich in
Form von gelösten (Dünge-)Salzen aus dem Wasser beziehen. Auf diesem Modell das der Autor
Mineralmodell nennt bauen seit Mitte des Neunzehnten Jahrhunderts die Düngemethoden in
Landwirtschaft und Gartenbau auf. Sie sind seither nie infrage gestellt worden - trotz der
Probleme die sie verursachen.Doch es gibt (schon seit vielen Jahrzehnten aber auch ganz
aktuell) auch Arbeiten von Naturwissenschaftlern die noch eine ganz andere Form der
Pflanzenernährung erforscht haben: Pflanzen können vereinfacht gesagt durch Umstülpung ihrer
Feinwurzelzellen größere Nahrungspartikel aufnehmen und ins Zellinnere befördern. So können sie
auch größere Moleküle und sogar ganze Zellen (wie Bakterien) aufnehmen und zwar - und das ist
das Interessante daran - auch in lebender Form. Diesen Vorgang nennt man Endozytose. In der
Zoologie und der Mikrobiologie ist Endozytose schon lange bekannt. Noch zu wenig bekannt ist
dass sie auch von höheren Pflanzen praktiziert wird. Müssen wir diese Erkenntnisse zum Anlass
nehmen unsere landwirtschaftliche Praxis auf den Prüfstand zu stellen?Herwig Pommeresche
stellt dem immer noch gängigen chemisch-technisch geprägten Landwirtschaftssystem ein
ökologisch orientiertes Verständnismodell entgegen. Darauf aufbauend diskutiert er die
agrarkulturellen Errungenschaften beispielgebender prähistorischer Völker ebenso wie die
wichtigsten Erkenntnisse moderner Biologen und Agrarfachleute die auf diesem Gebiet
Pionierarbeit geleistet haben.