Ohne Zweifel gehört Leo Trotzki (1879-1940) zu den bedeutesten politischen Gestalten der ersten
Hälfte des 20. Jahrhunderts. In den Revolutionen 1905 und 1917 wurde er zum Vorsitzenden des
Petrograder Arbeiterrats gewählt. Zusammen mit Lenin stand er an der Spitze des
Oktober-Aufstands. Er organiserte die Rote Armee im siegreichen Bürgerkrieg gegen die Weißen
und die ausländische Intervention. Der Aufstieg der Stalinfraktion führte zum Ausschluss aus
den politischen Führungspositionen und schließlich zu seiner Verbannung nach Alma-Ata und
seiner Ausweisung nach Prinkipo (Türkei) im Jahre 1929. Das letzte Jahrzehnt vor seiner
Ermordung 1940 war von Exil und Vertreibung gekennzeichnet aber auch von einem unerbittlichen
Kampf gegen Faschismus und Stalinismus. Aber Trotzki war nicht nur ein politischer Führer
sondern auch ein ausgesprochen produktiver Schriftsteller. Er beschäftigte sich außer mit
Politik und Geschichte mit Fragen der Kultur und des Alltagslebens. In Band I seines
Standardwerks bietet Pierre Broué Herausgeber der französischen Trotzki-Werkausgabe eine
umfassende Gesamtschau des Lebens und Wirkens des russischen Revolutionärs bis zum Jahr 1929
in Band II für die Zeit des Exils bis zur Ermordung im Jahre 1940.