Das Christentum kann als Dreistromland charakterisiert werden das sich aus dem Hauptstrom des
lateinischen Westens dem des griechischen Ostens und dem des oft vergessenen syro-aramäischen
Orients zusammensetzt. Nur wenige Kenner wissen um diese syro-aramäische Tradition mit ihren
Besonderheiten. Als ihr herausragendes Merkmal ist die theologische Poesie hervorzuheben. Vor
diesem Hintergrund verwundert es nicht dass die Peschitta diese einfache und leicht
verständliche aramäische Bibel aus den ersten Jahrhunderten des Christentums durchdrungen ist
von der Schönheit der Dichtung von Metaphern und Analogien Idiomen und Redensarten Parabeln
und Parallelismen. Weniger der Reim als der Rhythmus ist sprachlich von Belang. Bei der Lektüre
der Evangelienübersetzung aus dem Aramäischen wird Jesus als Dichter voller poetischer Kraft
erfahrbar wenn er in seiner Muttersprache von Gottes Rat und dessen nahender Verwirklichung
erzählt. Die in dieser Form bislang einmalige Evangelienübersetzung füllt eine seit langem
klaffende Leerstelle biblischer Literatur - und das für Theologen und Gläubige sowie andere
Interessierte gleichermaßen.