Eindingliche Erinnerungssplitter von Charlotte Berend-Corinth  der Frau von Lovis Corinth 
nicht nur eine bedeutendebildende Künstlerin  sondern auch eine bemerkenswerte Autorin  wie
dieser Band mit autobiographischen  teils überhauptzum ersten Mal veröffentlichten Texten
belegt. Sie handeln von der längst versunkenen Welt ihrer großbürgerlichen BerlinerKindheit 
aber auch von ihrem italienischen Exil und der Nachkriegszeit in New York - in ebenso
poetischem wie liebevollironischem Duktus gehalten.Charlotte Berend-Corinth gehört  wie Alma
Mahler-Werfel oder Mathilde Beckmann  zu den berühmten Künstlergattinnen.Ihr Ehemann Lovis
Corinth hat sie rund neunzigmal porträtiert. Bekannt geworden als Muse und Modell des
Jahrhundert-malers  war Charlotte Berend-Corinth aber auch selbst eine Künstlerin von Rang. Mit
ihren Werken feierte sie  anders alsviele Malweiber um 1900  schon zu Lebzeiten beachtliche
Erfolge  ihre Porträts und Landschaftsaquarelle wurden vielfachausgestellt. Geboren 1880 in
Berlin in eine jüdische Bankiers- und Kaufmannsfamilie aus Hamburg  war sie die Schwesterder
späteren Schriftstellerin Alice Berend  einer populären Autorin amüsanter Großstadtromane. Ab
1901 Malschülerin vonLovis Corinth und bald auch dessen Ehefrau  gehörte Charlotte
Berend-Corinth mit ihrem Mann zur Berliner Gesellschaft.Sie war befreundet mit Stars wie der
Operettendiva Fritzi Massary und der Schauspielerin Tilla Durieux und machte Bühnen-künstler zu
ihren Modellen. Nach dem Tod ihres Mannes 1925 widmete sie sich dessen künstlerischem Erbe 
erstellte dasmaßgebliche Werkverzeichnis und publizierte mehrere Erinnerungsbücher an Lovis
Corinth. 1939 emigrierte sie überItalien und die Schweiz nach Amerika. In Kalifornien
befreundete sie sich u.a. mit Alma Mahler-Werfel aus dem Kreis derdeutschen
Exilkünstler-Kolonie  bevor sie sich endgültig in New York niederließ. Als Malerin konnte
Berend-Corinth sich auchin den USA durchsetzen. Nach Ende des Zweiten Weltkriegs führten Reisen
sie zurück nach Europa  wo ihr Werk mehrfachausgestellt wurde. Charlotte Berend-Corinth starb
1967 in New York.