Achtsamkeit ist zu einem geflügelten Wort unserer Zeit geworden als Antwort auf den Stress
ein Problem unserer heutigen Zivilisation. Das Südstadtmadlä (die Autorin Gisela Schlesinger)
greift das Phänomen Achtsamkeit in ihrer Darstellung des Lebns zwischer zwaa Kerng in den
Nachkriegsjahren in der noch von Bombenzerstörungen des Zweiten Weltkrieges gezeichneten
Nürnberger Südstadt authentisch und autobiografisch auf: eine Kindheit geprägt einerseits von
einem bescheidenen Elternhaus und rigider Religiosität und andererseits von völliger Freiheit
inmitten der lebhaften Südstadtstraßenkinder rund um den Wohnblock in jedem Fall achtsam ohne
Handy Fernseher und Internet. In gemäßigtem Nämberch-Fränggisch beschreibt das Südstadtmadlä
diese Kindheit mit allen Vor- und Nachteilen auf dem rasanten Weg in die Wirtschaftswunderzeit
auch mit satirischem Augenzwinkern in die Gegenwart hinein. Vieles hat mich geprägt bis heute
und drum will i aa net auf mei Survivalpackage der 50er verzichtn: Zeitungsbabbier und
Kernsaafn. Und wenn i heut manchmal um unsern Block schleich werds mer warm und kalt
gleichzeidich: Vill hat si verändert abber die zwaa Kerng stengern immer no da wie vor 65 Jahr
die anne aus Sandstaa und die ander aus Backstaa.