Die Bände der Reihe Zeitalter im Chaos befassen sich nicht nur mit den Ereignissen in einer
fernen Epoche der Vergangenheit sondern ganz konkret mit dem chaotischen Zustand unseres
heutigen Bildes von dieser Zeit. Immanuel Velikovsky enthüllt uns hier in seiner bekannten
systematischen und gut nachvollziehbaren Darstellungsweise Sachverhalte von nicht zu
unterschätzender Tragweite. Ausgehend von weltweiten Naturkatastrophen im Altertum gelingt es
ihm die in unseren Geschichtsbüchern völlig durcheinander geratenen geschichtlichen Ereignisse
zu ordnen und in ihre tatsächliche Reihenfolge zu bringen. Dabei vermittelt er uns nicht nur
einen Einblick in den chaotischen Zustand unseres Geschichtsbilds sondern auch in den der
Denk- und Arbeitsweise die es hervorgebracht hat. Das macht dieses Buch zu einer spannenden
Lektüre die dem Kenner der alten Geschichte vor Staunen oder Entsetzen die Augen übergehen
lässt die aber auch dem Laien äusserst interessante Zusammenhänge offenbart. Gleichzeitig
zeigt es die Präzision in den Aufzeichnungen unserer Vorfahren nicht zuletzt der Autoren des
Alten Testaments und gibt aufschlussreiche Einblicke in die Arbeitsweise der Wissenschaftler.
Somit werden hier auch denjenigen die an der alten Geschichte eigentlich wenig Interesse haben
fundamentale neue Fragen und Gesichtspunkte eröffnet. Denn zum einen liegt die Vermutung nahe
dass die aufgedeckten chaotischen Zustände in der etablierten Lehrmeinung und der üblichen
Methodik in ähnlicher Weise auch in anderen wissenschaftlichen Disziplinen zu finden sein
können zum anderen ergeben sich daraus auch Fragezeichen bezüglich Ungereimtheiten in anderen
geschichtlichen Epochen. Immerhin ist unser Weltbild und unsere heutige Gesellschaft auf dem
aufgebaut was wir glauben von der Geschichte zu wissen. Das oft zitierte Lernen aus der
Geschichte steht und fällt daher mit der Korrektheit der Informationen über die geschichtlichen
Zusammenhänge und Abläufe. Dieses Buch ist also weit mehr als "nur" ein trockenes
Geschichtsbuch für den Fachmann es kann den Ausgangspunkt einer kritischen und offenen
Aufklärung bilden. Denn wer an diesem einen Beispiel klar und präzise gesehen hat wie
berechtigt - ja notwendig - ein Hinterfragen auch wohletablierter Lehrmeinungen ist dem wird
es leichter fallen auch in anderen Bereichen "ketzerischen" Zweifeln nachzugehen.