»Sie will hochfahren schreien eine Stimme existiert nicht ihre Stimmritze öffnet sich nicht
richtig eine Art Grunzen entfährt ihrer Kehle. Sie schämt sich versucht noch einmal einen Laut
hervorzubringen grunzt.« Die drei Erzählungen von Elfriede Czurda zeigen ihre Protagonistinnen
zwischen Wahn Agonie Traum und lichten Momenten. Die Sprache stellt sie statt die
»unangemessene« Verstörung zu decken in einer Überbelichtung zur Schau. Es bleibt unklar ob
in »Die lecke Rede« Hannah oder ihr Mann Hakn als dessen kategorische Projektion sie im Text
erscheint das umfassendere Wahn- und Projektionssystem zur Verfügung hat. Hakns allzu
mächtigem imaginären Redefluss widersetztsich Hannah indem sie all die verschluckten »e« in
einem großen Kotzen wiedererbricht (Gruß an George Perec). »Der Komparative Startschuss«: die
extrem ungleichen Ausgangsbedingungen all ihrer ungleichen imaginativen Doppelgängerinnen zeigt
Anna Na in einer trübseligen und trivialen Umwelt die sie ins Wort zusetzen sich abmüht. Aber
noch den Vornamen entzieht ihr die »Fabelhafte Anna« um die sich alle reißen. Den Ausgleich zu
der Härte eines kompetitiven Alltagsscheint nur das zu bieten was von den Verwöhnteren
gemeinhin als Sozialneid abqualifiziert wird. Im angestrengten Kampf um die Wiedererlangung von
Bewusstsein und Kontrolle nach schweren Verbrennungen geraten schließlich Hannah in »Weisser
Geruch« immer noch »alle Brände der Welt« in ihren persönlichen Verantwortungsbereich.