China das Land der Mitte. Ein schwerer Morgennebel liegt über den heiligen Bergen von Wudang.
Der stolze Schrei eines Raubvogels zerfetzt die Stille. Ich bin in der Wiege des Taoismus und
in einem der beiden größten und bekanntesten Zentren der Kampfkunst Chinas. Gekleidet in eine
blaue Robe wirble ich noch lange vor dem Frühstück über die ausgetretenen steinernen Fließen.
Ich spüre den Fluss meines Chi während meine Lungen begierig die frische Bergluft einatmen.
Friede und Krieg kommen in Einklang ich bin Mönch und Kämpfer Gelehrter und Gläubiger. Wenn
ich meine Ausbildung hier beende bin ich ein anderer Mensch. Ein Lehrer und Krieger nach den
Lehren des Wudang Taiji und Qi Gong. So oder so ähnlich haben sicher schon viele tausend
Kampfkünstler von einer Reise nach Wudang oder Shaolin geträumt. Doch nur wenige haben diesen
Traum wahr werden lassen. Alexander Ritzl aus dem Umland von München ist einer davon und in
diesem Buch berichtet er uns von seinem Jahr auf Wudang einem Jahr fern der Heimat einem Jahr
so ganz anders als die Tretmühle des Alltags in Deutschland.