Geschichten brauchen wie auch das menschliche Leben ganz allgemein einen Rahmen einen
Bezugsrahmen das heißt ein Milieu. Bernd Hambüchen nennt sein Milieu 'das kölsche Universum'.
Es reicht bei ihm allerdings weit über die Stadtgrenze hinaus ins rechts- und linksrheinische
Umland. Doch auch dessen emotionaler Mittelpunkt ist der Kölner Dom eben dä Dom dä iwig größ
un noh däm mer och wann et nüdig es wigg zo Foß geiht. Ja in seinem Schatten blühen wenn
man so will die kölschen Geschichten und Erzählungen.Das kölsche Milieu ist gekennzeichnet
durch die Philosophie der kleinen Leute ihre Eigenarten ihren Humor. Dazu gehört natürlich
die anschauliche und bilderreiche frische und lebensnahe Sprache die manchmal auch im derben
Mutterwitz mündet die Spötteleien und die wie die Kölner sagen Grielächerei. Auf Kölsch
lässt sich vieles sagen was man hochdeutsch nicht aussprechen würde. Kölsch ist so gesehen
eine direkte Sprache. In diesem Universum spielen auch die Geschichten Bernd Hambüchens:
liebenswürdig und lustig melancholisch und ernst grotesk und ironisch. Man spürt das Behagen
des Autors an den Unvollkommenheiten der Welt. Er ist ein liebenswürdiger Pessimist duldsam
gegen das Menschlich-allzu-Menschliche gelassen und entspannt neugierig und zugleich erstaunt
über die Wendungen des Lebens aber immer ohne erhobenen Zeigefinger unterwegs.Bei einem
kölschen Geschichtenerzähler wie ihm kommt beinahe alles op et Tapet was das Leben so mit sich
bringt: z. B. die merkwürdigen Wege der Liebe und das weibliche Schönheitsideal der Krieg
zweier Pastöre und Weihwasserfreunde ein Familienvater der Papst wird und ein Betrüger der
betrogen wird Hörbeschwerden alter Männer und die Schwierigkeiten die Karnevalskostüme
bereiten können merkwürdige Ehepaare und ein Liebesmord politische Krawallmacher und die
Schatten der Vergangenheit die Besonderheiten der kölschen Küche und Weihnachtstraditionen.