Versionen des Denkens stellt ein dreiteiliges Buchprojekt des Berliner Philosophen Christian
Kupke dar das Versionen des Denkens einerseits im Sinne unterschiedlicher Arten des Denkens
und andererseits im Sinne von Wendungen des (eigenen) Denkens in den Blick nimmt. Der erste
Band kreist um das Thema Enttäuschung (Enttäuschendes Denken) die beiden Folgebände werden
sich den Themen Widerstand (Widerständiges Denken) und Hoffnung (Utopisches Denken) widmen. Im
ersten Band werden die Enttäuschungen des Denkens im Denken selbst vorgestellt: z.B. als
Enttäuschung darüber dass es nicht Gegebenes gibt: verlorene Freunde vergangene Zeiten oder
verpasste Gelegenheiten dass es keinen Sinn in der Geschichte gibt aber dass das Ende der
Geschichte auch kein Ende findet dass das letzte Wort im Denken nicht das Denken selber hat
sondern das Sein nicht die Kultur sondern die Natur nicht die Dauer sondern das Vergehen
nicht die lebendige Welt sondern die Dingwelt nicht das Leben sondern der Tod. Anders als in
der akademischen Philosophie üblich geht es also nicht um eine Meta-Analyse enttäuschenden
Denkens sondern um text- und sprachpraktische Formen solchen Denkens selbst und zwar in
unterschiedlichen Textarten und Sprachstilen die oft überraschende Wendungen nehmen. Da stehen
persönliche biographische Skizzen neben kulturtheoretischen Reflexionen der Bericht von einer
Reise neben existenzphilosophischen Betrachtungen Aphorismen neben essayistischen Versuchen
und literarische Entwürfe neben dialektischen Analysen. So verknüpfen sich verschiedene Ebenen
der Enttäuschung - etwa die alltäglich-psychologische die kognitive die existenzielle und
metaphysische - zu einem Netz von Bezügen dessen Zentrum Kupkes überraschend einfache aber
grundlegende These bildet: Philosophen die nicht auch von sich selbst sprechen sind keine. In
der Vielsprachigkeit seiner Enttäuschungen reflektiert sich die Vielsprachigkeit des Lebens.