Wohn-Haft ist ein Roman der auf einer wahren Geschichte basiert. Der Leser taucht in den
Alltag der DDR-Jahre ein. Er begegnet Menschen die in dieses Land hineingeboren wurden und die
sich hinter der Mauer einrichten müssen. Manche sind stark wie die junge Lehrerin Sigi deren
Schicksal wie zufällig mit dem System kollidiert. Liebe trifft auf Dummheit und Hass. Manche
sind zu schwach den Verlockungen der Menschenfänger zu widerstehen. Wir lernen den blonden
Wikinger Paul kennen den das System zum Verräter an sich selbst und seinen Freunden macht.
Manni die Hauptfigur begehrt auf. Aus dem Mitläufer wächst ein Mann der versucht zu
widerstehen. Wer sich nicht beugt muss zerbrochen werden. Er wird verraten zersetzt gefangen
und eingekerkert. Wir leiden mit im aussichtslosen Kampf des Einzelnen gegen das übermächtige
System.Die Geschichte bietet aber auch Einblicke ins Innenleben eines schier allmächtigen
Apparates. Fasziniert folgen wir den Bonzen und Schergen bis in den Kopf hinein. Spitzel sind
auf Spitzel angesetzt. Abgestoßen lesen wir von der Intelligenz des Bösen von dessen
Gemeinheit und Schläue. Eine Lehrstunde über totalitäre Systeme wie sie als Gesamtheit
funktionieren samt genauer Beschreibungen einzelner Rädchen. Der Autor erzählt packend von
menschlichen Stärken und Schwächen in einem menschenverachtenden System dass man fast atemlos
weiterliest. Dieser Roman ist so gesättigt mit realem Leben dass man den Takt der
untergegangenen Welt beim Lesen nachspüren und nacherleben kann. Wir werden erfahren was wir
eigentlich schon immer ahnten - am Ende sind Menschlichkeit und Liebe stärker als jede
Diktatur.Manfred Haferburg wurde 1948 im Osten Deutschlands geboren. Er wuchs in Sachsen-Anhalt
auf und studierte in Dresden. Er arbeitete im Kernkraftwerk Greifswald dem damals wohl größten
Atomkraftwerk der Welt. Durch seine sture Weigerung in die SED einzutreten fiel er der
Staatssicherheit auf. Als er sich auch noch weigerte Spitzel zu werden erklärte ihn die
Partei zum Staatsfeind. Von seinem besten Freund verraten verlor Manfred erst seinen Beruf
dann seine Familie und zuletzt die Freiheit. Ein Irrweg durch die Gefängnisse des
sozialistischen Lagers begann der im berüchtigten Stasigefängnis Hohenschönhausen endete. Hier
gehörte er zu den letzten Gefangenen die von der Stasi entsorgt wurden. Manfred Haferburg lebt
heute mit seiner Frau in Paris.