Kurz nach der deutschen Wiedervereinigung übernahm Manfred Dietel die Leitung des berühmten
Rudolf-Virchow-Hauses. Zweiundzwanzig Jahre lang führte er das Institut für Pathologie der
Charité diente als Dekan und Ärztlicher Direktor und hatte entscheidenden Anteil am Auf- und
Umbau des traditionsreichen Berliner Krankenhauses. Nach einer kurzen Darstellung seines
Werdegangs schildert Manfred Dietel die turbulenten Ereignisse und kontroversen
wissenschaftspolitischen Auseinandersetzungen die sich nach der Wende in der Berliner
Universitätsmedizin abspielten. Spannend und eindrücklich beleuchtet er die oft unglückliche
Rolle des Berliner Senats wie auch hausinterne Ost-West-Konflikte und die schwierige Position
des Wissenschaftsrates in dieser bewegten Zeit.Anschließend bietet der Autor eine ebenso
verständliche wie anschauliche Einführung in das faszinierende Fach der klinischen und
molekularen Pathologie. Die Integration neuer immunologischer und molekularer Techniken hat
diesem für die klinische Diagnostik so zentralen Fach in den letzten drei Jahrzehnten -
speziell in der Krebsdiagnostik - einen enormen Bedeutungszuwachs beschert. So entwickelte sich
etwa die histologische Gewebediagnostik von einer zumeist deskriptiven zur eher prädiktiven
sprich die Therapieentscheidung direkt beeinflussenden Disziplin. Der Beitrag den die
Pathologie der Charité durch jahrelange intensive Forschungsarbeit in der Onkologie dazu
geleistet hat ist kaum zu überschätzen und wird exemplarisch dargestellt. Abgerundet werden
die Innenansichten durch die amüsante Skizzierung besonderer Ereignisse und origineller
Aktivitäten sowie persönlicher Erfahrungen.Originell und humorvoll berichtet Manfred Dietel in
diesem Buch von den komplexen Abläufen in der weltberühmten Charité und präsentiert so
bewegende Einblicke in eine prägende Zeit der Medizingeschichte.