Der zwölfbändige Zyklus Ein Tanz zur Musik der Zeit - aufgrund seiner inhaltlichen wie formalen
Gestaltung immer wieder mit Marcel Prousts Auf der Suche nach der verlorenen Zeit verglichen -
gilt als das Hauptwerk des britischen Schriftstellers Anthony Powell und gehört zu den
bedeutendsten Romanwerken des 20. Jahrhunderts. Inspiriert von dem gleichnamigen Gemälde des
französischen Barockmalers Nicolas Poussin zeichnet der Zyklus ein facettenreiches Bild der
englischen Upperclass vom Ende des Ersten Weltkriegs bis in die späten sechziger Jahre. Aus der
Perspektive des mit typisch britischem Humor und Understatement ausgestatteten Ich-Erzählers
Jenkins - der durch so manche biografische Parallele wie Powells Alter Ego anmutet - bietet der
Tanz eine Fülle von Figuren Ereignissen Beobachtungen und Erinnerungen die einen
einzigartigen und aufschlussreichen Einblick geben in die Gedankenwelt der in England nach wie
vor tonangebenden Gesellschaftsschicht mit ihren durchaus merkwürdigen Lebensgewohnheiten. Der
historische Hintergrund - im siebten Band Das Tal der Gebeine ist es das Jahr 1940 in dem
Churchill Premierminister wird und Italien in den Krieg eintritt - scheint dabei immer wieder
überraschend schlaglichtartig auf.In deutscher Sprache ist Powells Tanz recht unbekannt
geblieben mangelte es doch bisher an einer Übersetzung des gesamten Zyklus. Drei Anläufe hat
es in der Vergangenheit gegeben alle scheiterten. Die hier vorgestellte Ausgabe startete im
Oktober 2015 mit den Bänden 1 bis 4. Sie basiert auf den in den 80er Jahren von Heinz Feldmann
(geb. 1935) angefertigten und neu durchgesehenen ersten drei Teilen. Bisher sind acht Bände
erschienen. Die Bände 9 bis 12 werden in halbjährlichem Rhythmus bis Herbst 2018 erscheinen -
aus der Feder desselben Übersetzers über den Anthony Powell in seinem Tagebuch vermerkte: I am
lucky to have him as a translator.