»Die hatten doch nur Russisch in der DDR!« war schon vor der »Wende« ein gängiges - und nicht
zutreffendes - Vorurteil über den ostdeutschen Fremdsprachenunterricht. Der Autor hat es
kritisch hinterfragt und dafür von 2003 bis 2016 ca. 2.500 Akten der Sowjetischen
Militäradministration in Deutschland (SMAD) und des Ministeriums für Volksbildung der DDR sowie
ergänzende relevante Materialien in deutschen und ausländischen Archiven gesichtet und
analysiert.Seine jahrelange Forschung (»Fakten aus Akten«) hat etliche neue und unerwartete
Ergebnisse hervorgebracht: Neben der umfassenden Darstellung des Englischunterrichts in der
Sowjetischen Besatzungszone (SBZ) und der DDR wird in drei Vertiefungskapiteln auf die beiden
Staffeln English for You im Bildungsfernsehen die einzige Spezialschule für Fremdsprachen und
die mehrfachen Besuche von Jugendlichen einer High School aus den USA an einer Schule in
Ost-Berlin die bisher nicht bekannt waren eingegangen.Die Veröffentlichung richtet sich aber
nicht nur an die Fachleute aus der Wissenschaft. Sie geht mit etlichen Details weit über ihr
Kernthema hinaus und ist darum als umfassender neuer Beitrag zur DDR-Forschung auch für die
interessierte Öffentlichkeit lesenswert. In diesem Kontext sind auch die drei Interviews mit
Zeitzeugen die sich jeweils ungekürzt im Anhang befinden zu sehen.