Die in der DDR herrschende unbewegliche Planwirtschaft schuf zunehmend bis zum Ende des
Arbeiter- und Bauernstaates Versorgungsengpässe unter welchen die Bevölkerung wie auch die
Wirtschaft immer stärker zu leiden hatte.Dieser hausgemachte Mangel zwang in der Industrie zu
zahlreichen Kompromissen so auch im Bereich der Wärme- und Energiegewinnung. Vielerorts
mussten somit oft langlebige Improvisationen die Lieferschwierigkeiten an modernen Heizanlagen
überbrücken. Aus diesem Grund wurden bald hunderte Kessel ausgedienter Dampflokomotiven zum
Zwecke der reinen Dampfgewinnung in der Volkswirtschaft und bei der Reichsbahn selbst stationär
eingesetzt. Um 1965 rauchten bereits über 500 Schornsteine alter Lokkessel dampferzeugend in
den Betrieben und Genossenschaften. Dies veranlasste die DR 1967 dazu ein Programm aufzulegen
welches eine standardisierte Umrüstung ihrer Dampflokomotiven zu reinen Dampferzeugern zum Ziel
hatte. Diesem Programm entsprangen bis 1990 rund 200 reine Dampfspender. Erst fünf Tage vor dem
Vollzug der Deutschen Einheit verließ der letzte dieser Umbauten die Werkhallen des Raw
Meiningen womit eine über 20jährige Einsatzgeschichte dieser Provisorien zusammenkam.