mit Texten von Kerstin Honeit Marc Siegel Yasmine Modestine Dela Dabulamanzi Benjamin
LiberatoreDie Stimme malocht eigentlich ununterbrochen. Und sie ist auch gerade dann Arbeiterin
wenn sie schweigt und streikt...Die Publikation untersucht vor dem Hintergrund der
künstlerischen Praxis von Kerstin Honeit die (Film-)Stimme unter dem Aspekt der Arbeit.
Besprochen werden stimmliche Verbindungen zu strukturellen Ausgrenzungen ebenso wie
widerständige und emanzipatorischen Gesten: Die Stimme als Arbeiterin. Aus unterschiedlichen
Perspektiven und Arbeitspraxen werden so Formen der (Übersetzungs-)Arbeit die der entkörperten
Stimme des Kinos und seinen medialen Erweiterungen angetragen wird beleuchtet. Dabei widmen
sich die Beitragenden den verdeckten Prozessen einer Stimmen-Normalisierung wie sie in der
kommerziellen Filmsynchronisation rassifizierend oder klassistisch praktiziert wird. Genauso
gilt das Interesse dieser Publikation dem queerenden Potential das der entkörperten Stimme
auch immanent ist. Die Produktionsprozesse bei der Herstellung von Kohärenzen zwischen Körpern
und Stimmen werden hier sichtbar gemacht als fluide und in Zusammenhang mit Strukturen und
Politiken und verdichten deshalb Seh- und Hörweisen zu veruneindeutigten vielfältigen
Resonanzen.Über eine Augmented-Reality-App werden Ausschnitte von Kerstin Honeits Videoarbeit
filmisch zugänglich gemacht.