Oscar Tietz (1858-1923)wuchs in einer jüdischen Händler- und Fuhrunternehmerfamilie im
preußischen Provinzstädtchen Birnbaum nahe Posen auf. Seine Lehrjahre verbrachte er bei zur
weitverzweigten Tietz-Familie gehörenden Kaufleuten in Prenzlau Stralsund und Berlin. Eine
eigene Geschäftsidee führte ihn nach Gera wo er zusammen mit seinem Onkel Hermann Tietz 1882
seinen ersten Groß- und Einzelhandel für Weiß- und Korbwaren eröffnete. Das Sortiment wurde
zügig erweitert Filialen kamen hinzu. 1884 wurde das erste Warenhaus der Firma Hermann Tietz
in München am Stachus gegründet. Hier konnten bald auf fünf Stockwerken in elf Abteilungen
Waren aller Art angeboten werden. Nach modernen Verkaufsprinzipien baute der Visionär und
Stratege Oscar Tietz ab 1900 eine Warenhauskette in Berlin auf mit den bekannten Häusern in
der Leipziger Straße am Alexanderplatz und in der Frankfurter Allee.Nils Busch-Petersen
schildert wie die inzwischen weltbekannte Firma Hermann Tietz zum größten europäischen
Warenhauskonzern in Privatbesitz wurde Volkswarenhäuser mit sehr günstigen Preisen betrieb
für die Durchsetzung ganzer Warengruppen sorgte an der Linderung der durch den Ersten
Weltkrieg entstandenen Notlagen beteiligt war und die Grundlagen heutiger Kauf- und
Warenhaustätigkeit gelegt hat.