Die Stadt verspricht Entgrenzung. Das Land Besinnung. Doch wo bleiben wir wenn keiner dieser
Orte mehr seine Versprechen einlöst und wir uns auf den sandigen Böden Brandenburgs genauso
verloren fühlen wie auf den zugemüllten Straßen Kreuzbergs? Wenn der Möglichkeitsraum schrumpft
und wir an einem Punkt in unserem Leben angekommen sind an dem uns auch romantische Verklärung
nicht mehr tröstet? In ihren neuen Gedichten zieht es Lydia Daher in der ihr eigenen
atmosphärischen Mischung aus Aufbegehren und Melancholie zu den Wegrändern. Auf der Suche nach
einem Ort zum Bleiben - zusammen mit einem Kind das ihren Blick auf die Welt immer wieder
spiegelt und verändert.