Der mittelalterliche Stadtstaat Florenz fungierte durch seine Bürger die florentinischen
Kaufleute die in ganz Europa vertreten waren als überregionales Handels- und Finanzzentrum.
Obwohl Ungarn nicht zu den Hauptzielen der florentinischen Geschäftsinteressen gehörte bietet
die Untersuchung seiner Wirtschaftsbeziehungen zu Florenz eine besondere Gelegenheit die
sozialen und wirtschaftlichen Strategien italienischer Kaufleute und ihre Anpassung an
unterschiedliche regionale Gegebenheiten zu untersuchen. Die Studie konzentriert sich auf die
Gemeinde der ausländischen Händler in Buda einer Stadt die zu dieser Zeit zum königlichen
Sitz wurde und untersucht dabei auch die Konkurrenz zwischen süddeutschen und florentinischen
Händlern.Florentinische Geschäftsleute spielten in der ersten Hälfte des fünfzehnten
Jahrhunderts eine bedeutende Rolle in der königlichen Finanzverwaltung Ungarns und im
Geschäftsleben des Landes. Die Untersuchung des wirtschaftlichen und sozialen Hintergrunds
dieser Geschäftsleute in Florenz mittels eingehender Fallstudien und quantitativer Recherchen
auf Grundlage einer prosopographischen Datenbank dienen dazu die an ungarischen
Geschäftsbeziehungen interessierten Geschäftskreise ihre möglichen Motivationsquellen und
schließlich das finanzielle Potenzial zu identifizieren das für den Beginn einer solchen
Tätigkeit in Ungarn erforderlich ist.Ein Anhang enthält die vollständige prosopographische
Datenbank die für diese Forschung zusammengestellt wurde eine kollektive Biographie der
florentinischen Kaufleute und Investoren die in der ersten Hälfte des fünfzehnten Jahrhunderts
in Ungarn arbeiteten. Außerdem wurde eine Liste der Geschäftspartner und Transaktionen in
Ungarn der Gläubiger- und Schuldnerlisten des Florentiner Catasto dem Anhang hinzugefügt.