Wie lassen sich die marokkanischen Soundarchive des Schriftstellers Paul Bowles aus den 1970er
Jahren heute mit den Musiker*innen von damals anhören? Was hat ein Erdbeben in Agadir mit einem
japanischen Science Fiction Film zu tun? Welchen Sound haben Steine? Und was erfahren wir über
Umweltverschmutzung wenn wir den Agar Agar Algen zuhören? Auf der Grundlage kritischer Sound
Studies ethnographischer Forschung und künstlerischer Praxis bietet dieses Buch vielschichtige
Erzählungen über akustische Praktiken in Marokko. Gilles Aubrys Forschungen über die
klanglichen Dimensionen unserer Umwelt reichen von tierischen pflanzlichen und mineralischen
Stimmen über rituelle Praktiken bis hin zu technologischen Infrastrukturen. Das arabische Wort
für diese Stimmen im körperlichen aber auch im technologischen Sinn ist Sawt. In Kooperationen
mit lokalen Musiker*innen Künstler*innen und Wissenschaftler*innen erkundet Aubry
experimentelle Settings in denen das Zuhören zur Grundlage eines Sonic Pluralism wird. Die
dichten Beschreibungen der multidisziplinären Forschungen sind durch eigenständige Bildstrecken
ergänzt. Über QR Codes ist der Text mit audiovisuellen Essays und Kompositionen des Künstlers
verbunden. Das Layout des Buches nimmt diese enge Verknüpfung von digitalen und analogen
Materialien auf. Über www.adocs.de wird das Buch auch als Open Access E-Book zugänglich sein.