Johannes Grützke (1937 - 2017) ist trotz seiner zahlreichen Auszeichnungen und seiner Präsenz
in wichtigen Sammlungen wie der Staatlichen Kunstsammlung Dresden Nationalgalerie Berlin dem
Kunstmuseum Basel oder dem Centre Pompidou in Paris ein Geheimtipp - der gerade von der breiten
Öffentlichkeit entdeckt wird. Mit dem ersten umfassenden Überblick über sein bildnerisches
sowie literarisch-performatives Werk im GNM Nürnberg zieht er große Aufmerksamkeit auf
sich.Johannes Grützke malte figurativ - Historienbilder Porträts Selbstporträts. Für seine
Selbstbildnisse schlüpfte er in verschiedene Rollen und nutzte sein Gesicht als
Projektionsfläche für extreme Botschaften. Mit seinem anarchischen Witz belebte er auch
Bildgattungen wie die Klassik wieder die seit Langem als überholt gilt. So stellte er in
seinem 32 Meter langen »Zug der Volksvertreter« im Untergeschoss der Paulskirche in Frankfurt
nicht die Spitzen der Gesellschaft dar sondern zeigt ein breites Panorama der unteren
Schichten ein beeindruckendes Sammelporträt des deutschen Volks.