Belgien Anfang des zwanzigsten Jahrhunderts: Die Hauptstadt Brüssel boomt. Leopold II. hat
sein kleines Königreich mit zweifelhaften Methoden zur reichen Kolonialmacht entwickelt. Nun
ist der König tot. Die Bürger wollen ihm ein Denkmal setzen. Das stürzt den Bildhauer Thomas
Vinçotte in eine Schaffenskrise: Wie soll er den Monarchen ehren der so viel für die Kunst -
auch ihn selbst - getan hat und zugleich als Kolonialherr harsche Kritik auf sich zog?Brüssel
Anfang des einundzwanzigsten Jahrhunderts: Die junge Journalistin Camille Van der Straeten
bekommt den Auftrag einen längst gestorbenen Künstler zu porträtieren. Eine kuriose
Entscheidung: Nur ihre Adresse verbindet sie mit dem Thema. Während sie noch überlegt wie sie
das Publikum für das anstehende Jubiläum interessieren könnte meldet sich plötzlich die
Polizei bei ihr ...Für einen Fernsehbeitrag über Thomas Vinçotte (1850-1925) geht die junge
Journalistin Camille Van der Straeten auf Spurensuche: Wer war der Bildhauer der zur Zeit von
König Leopold II. zahlreiche Skulpturen und Denkmäler schuf? Wie hat er gelebt? Und was kann
uns seine Kunst heute noch bedeuten?Während Camille recherchiert interessiert sich plötzlich
die Kriminalpolizei für ihre Arbeit: Ein Künstlerkollektiv hat sich an einem Denkmal für den
König vergriffen um eine Debatte über dessen Kolonialismus anzuzetteln. Bald zeigt sich dass
auch Vinçotte schon mit diesem Thema konfrontiert war.Roland Siegloff geboren in Emden lebt
und schreibt nach Stationen in Frankfurt Brüssel Hamburg und Berlin seit einigen Jahren
wieder in der belgischen Hauptstadt. Er kennt die Orte im Stadtteil Schaerbeek an denen
Vinçotte vor über hundert Jahren tätig war aus eigener Anschauung. Zur Schaffung seiner
Romanfigur hat er sich intensiver mit der belgischen Geschichte befasst und die Zahl der
Treppenstufen am ehemaligen Bahnhof von Saint-Josse-ten-Noode selbst gezählt. Die Hand ist sein
sechster Roman.