Ist Kitsch definierbar? Und was überhaupt ist Kitsch? Das Thema stellt eine Herausforderung dar
denn zu dem Begriff Kitsch und seiner Bedeutung gibt es historisch bis in die Gegenwart
betrachtet die konträrsten Positionen. Von den einen geliebt und gehätschelt von den anderen
verteufelt und verflucht. Gar als Inbegriff des Bösen und des schlechten Geschmacks verdammt
verbinden viele mit ihm was Alltägliches Triviales und in Masse Reproduziertes. Auch der
Gedanke an Kleinbürgerlichkeit Spießigkeit Sentimentalität wird mit diesem Phänomen
verknüpft. Von den negativen Konnotationen hat sich der Begriff heute weitgehend gelöst und
einen Wandel in seiner Wahrnehmung und Definition erfahren. Diese Metamorphose einer
friedlichen Koexistenz von Kitsch und Kunst in einem klaren hierarchischen Ordnungssystem geht
jedoch viel weiter. Spielarten Funktionen Bedeutungen und Instrumentalisierungen von Kunst
eingestuft als Kitsch bis hin zur Geschmacksvorliebe hin zum Existenziellen werden in den
Buchbeiträgen diskutiert. Die Beiträge in diesem Buch: Sandra Abend: Der röhrende Hirsch als
ambivalentes Phänomen zwischen Kunst und Kitsch Michael Ebert: "Sonnenuntergang am Jadebusen:
Wenn sich flüssiges Gold übers Wattenmeer ergießt" Dietrich Erben: Moral und Konsum unter
Kitschverdacht. Zwei architektonische Szenen Klaus Honnef: Eine Frage der Perspektive - Kitsch
und Kunst Hans Körner: Kitsch und Kunst. Eine Geschichte der Grenzziehung Hans Körner: Nähe
und Ferne. Kitsch und Kunst Hannah Schiefer: Dekonstruktion der Ästhetik? Von Hybris und
Eskapismus in der Architektur Thomas Schriefers: Kampf dem Kitsch! Von einem Feindbild das
der Vermarktung der "Guten Form" dienlich war Lena Schüller: Der Gartenzwerg - Die kitschige
Gartenskulptur im Spannungsfeld von Statussymbol und Kleingärten Sandra del Pilar: Let`s talk
about Kitsch Wolfgang Ullrich: No more Kitsch. Vom Ende einer ästhetischen Kategorie die nie
eine solche war Manja Wilkens: "Schlechter Geschmack" im Museum. Gustav Pazaurek und seine
Zeitgenossen in den Feuilletons.