Wenn ich schon ein Kriegskind war so sollte ich einen wehrhaften Namen tragen. Wenn schon von
einem Russenvater gezeugt dann mit einem ganz und gar deutschen Namen geradezu trutzig also.
Für mich bedeutete die Lüge meiner Mutter ich wäre ein Russenkind eine tiefe Verleugnung
meiner gesamten Identität und so wuchs ich mit dem Makel auf ein nichtdeutsches und darum
staatenloses Kind zu sein. Der Zwiespalt gegenüber den Kindern aus den Massenvergewaltigungen
der Russen drückte sich auch darin aus dass diese Kinder nicht eingedeutscht wurden es sei
denn die deutschen Ehemänner haben diese Kinder als ehelich anerkannt... Brunhilde wird mit
einer Lüge groß - der Lüge sie sei das Kind eines russischen Soldaten Frucht einer
Vergewaltigung. Im Nachkriegsdeutschland hat sie nicht nur in ihrer Familie das Gefühl ein
BALG zu sein ungeliebt und anders. Ein bewegender Roman über eine deutsche Kindheit...