Hohenlimburg - oder Limburg an der Lenne wie der Ort bis 1879 hieß - ist ein industriell
geprägtes und landschaftlich reizvoll gelegenes Städtchen am Unterlauf der Lenne im
nordwestlichen Sauerland. Als Wahrzeichen thront hoch über dem Ort das Schloß Hohenlimburg das
sich noch heute im Besitz des Fürstenhauses von Bentheim-Tecklenburg befindet. Den für die
industrielle Entwicklung enorm wichtigen Eisenbahnanschluß erhielt der Ort mit der
Inbetriebnahme des ersten Bauabschnitts der Ruhr-Sieg-Eisenbahn Hagen - Siegen am 21. März
1859. Hiervon unberührt blieben allerdings die Fabriken des Nahmertals und so setzten sich
sowohl die Fabrikanten als auch die Gemeindeverwaltung alsbald rege für eine Bahnlinie in
dieses enge Seitental der Lenne ein. Ende der 1890er Jahre entstand nach zwei Jahrzehnte
währenden Bemühungen eine ausschließlich dem Güterverkehr dienende aus topografischen
Verhältnisse lediglich meterspurige private Bahn. Eigentümer der Hohenlimburger Kleinbahn AG
warenneben der Stadt die angeschlossenen Industriebetriebe. Die Streckenlänge betrug zwar nur 3
3 km jedoch die Gleislänge mit den zahlreichen Anschlußgleisen immerhin fast 12 km. Während
andernorts etliche Nebenbahnen stillgelegt wurden konnte die Hohenlimburger Kleinbahn bis in
die 80er Jahre überleben denn im Nahmertal das kaum Durchgangsverkehr aufwies waren die
zuletzt vorwiegend den Konzernen Hoesch und Krupp angehörenden Stahlbetriebe auf die
Belieferung mit Rohmaterial aus den Ruhrgebietshütten mit der Bahn angewiesen. Die Kleinbahn
wirkte wie ein Relikt einer längst vergangenen Epoche bis sie Ende 1983 im Alter von ungefähr
83 Jahren der Stahlkrise zum Opfer fiel. Gegenüber benachbarten Schmalspurbahnen wie der Kreis
Altenaer Eisenbahn oder der Iserlohner Kreisbahn stand die Hohenlimburger Kleinbahn nie
sonderlich im Blickpunkt der Eisenbahnfreunde. Erst als das Ende absehbar war strömten die
Fotografen herbei um das besondere Flair der Kleinbahn im Bild festzuhalten. Diese Atmosphäre
und das Umfeld von dem inzwischen vieles nicht mehr vorhanden ist sowie die eigens für die
speziellen Betriebsbedingungen der Bahn konstruierten Fahrzeuge werden in diesem Buch
anschaulich dokumentiert um die Erinnerung an die kleine jedoch ausgesprochen interessante
Bahn wach zu halten.