Wie können wir unseren Patienten helfen traumatische Erinnerungen zu verarbeiten ohne sie
dadurch erneut zu traumatisieren und zu erschüttern? Pacing in der Traumatherapie untersucht
wie Therapeuten diese Schwierigkeit bewältigen können. Zwar kann niemand den Schmerz
Traumatisierter völlig auflösen doch in diesem Buch wird beschrieben wie sich das Leiden das
durch die therapeutische Arbeit an Traumata selbst entsteht verringern und eingrenzen läßt.
Menschen mit einer Dissoziativen Identitätsstörung einer Nicht Näher Spezifizierten
Dissoziativen Störung oder einer Posttraumatischen Belastungsstörung zu helfen kann sehr
schwierig sein: Die Wirkung schmerzhafter beängstigender und demütigender Erinnerungen auf die
Psyche von Traumapatienten und auf ihr gegenwärtiges Leben läßt sich ohne strapaziöse
therapeutische Interventionen nur selten verringern. Manchmal ist es nahezu unmöglich Menschen
die unter den Nachwirkungen früherer traumatischer Erlebnisse leiden zu helfen ohne eine
Abreaktion einiger oder der meisten ihrer überwältigenden Erlebnisse einzuleiten. Die
Behandlung von Traumata die psychische Störungen hervorgerufen haben kann sich selbst als
bedrohlich erweisen und ohnehin anfällige und leidende Menschen noch stärker destabilisieren.
Das Buch Pacing in der Traumatherapie handelt davon wie sich Retraumatisierungen durch die
Traumabehandlung verhindern lassen und es untersucht wie sich das Leiden dem die
Traumapatienten im Rahmen ihrer Behandlung ausgesetzt sind minimieren läßt.Richard Kluft
subsumiert seine Behandlungsstrategien als Technik der fraktionierten Abreaktion (Fractionated
Abreaction Technique). Pacing in der Traumatherapie ist dabei kein Lehrbuch im herkömmlichen
Sinne. Vielmehr bedient sich der Autor bei der Vorstellung seines Ansatzes einer neuartigen
sehr ungewöhnlichen Darstellungsweise: Er läßt die Technik der fraktionierten Abreaktion in
Person des FAT-Man für sich selbst sprechen. Kluft und der FAT-Man wenden sich im Buch direkt
an den Leser und präsentieren eine mitfühlende und empathische Sicht der effektiven Arbeit an
den düstersten tragischsten beängstigendsten und erschütterndsten Aspekten der
Unmenschlichkeit die Menschen einander antun. Vorrangig ist der mitfühlende fürsorgliche
Umgang mit den traumatisierten Menschen. Sir William Osler (2012) sagte der weise Arzt
behandle den Patienten nicht die Krankheit. Eine ausschließlich auf die Traumaverarbeitung
zielende Behandlung kann das Wohl der Patienten mit Füßen treten und die Traumatisierten
retraumatisieren statt sie zu heilen. Richard P. Kluft