Auf sexpositiven Partys Veranstaltungen im Kulturmilieu im ICE und in antideutschen
Szenekneipen Neuköllns stößt ein namenloser Ich-Erzähler auf Vergangenheit Gegenwart und
Zukunft der deutschen Linken. Er ist mit dem was er erlebt zusehends überfordert. Überall
trifft er auf ehemalige Freunde Mitbewohner und Bekannte. Über die Jahre haben sich immer
mehr Themen angestaut über die sie nicht mehr miteinander reden können - wie Israel ihr
Geschlecht oder den Islam. Da ist Michel der in den USA eine Doktorarbeit über Sklaverei oder
Genozide schreibt 'weil man in Deutschland bei allen Diskursen so hinterherhängt'. Da ist
Patrick der in Brandenburg auf den 'Spuren Preußens' wandelt 'um zu sehen wie tief die
Disziplin in uns verankert ist'. Und da ist Pois der dem Erzähler irgendwie ähnlich ist aber
immer noch Witze über Merkel macht. Und besitzt Max Czollek eigentlich wirklich nur dieses eine
Basecap? Nach einem Eklat verlässt der Erzähler Berlin und fährt mit dem Zug einmal quer durch
Deutschland in die Stadt des 'ewigen Sommers' - nach Freiburg. Mit scheinbarer Naivität und
bösem Witz zeichnet Jens Winter eine Topographie der deutschen Linken im Stadium
fortgeschrittenen Zerfalls.