Im Mittelpunkt dieser vielschichtig verwobenen Kindheits- und Jugenderinnerungen steht ein
Mensch der für den Erzähler prägende Bezugs-person und heimliches Rollenvorbild war: der
geliebte jugoslawische Onkel Bobo Flaneur und Lebemann Melancholiker und Frauenheld von dem
eine eigentümliche Faszination ausging die auch die anderen Menschen um ihn herum in ihren
Bann zog.Aber dieses Buch schildert nicht nur in poetischen Worten das besondere Verhältnis des
Erzählers zu seinem Onkel. Es ist gleichzeitig auch eine Liebeserklärung an ein verschwundenes
Land und an eine vergangene Epoche die uns heute noch viel weiter weg zu sein scheint als sie
es tatsächlich ist.In unseren Breitengraden neigt man nicht dazu den untergegangenen
sozialistischen Vielvölkerstaaten im Osten und Südosten Europas nachzutrauern und so ist diese
Textsammlung nicht nur eine persön-liche sondern auch eine gesellschaftliche Fallstudie die
uns erahnen lässt: Kein Bild das wir uns von fremden Welten machen muss zutreffen hinter
jeder unansehnlichen Fassade können sich Wunder verbergen die aus der Ferne nicht zu erkennen
sind.