Die Feier zum Internationalen Frauentag gerät völlig außer Kontrolle. Man munkelt von
mindestens zwei Vergewaltigungen. Im Ergebnis bekommen neun Monate später drei Frauen
gleichzeitig im Wittenberger Kreiskrankenhaus einen Sohn. Zweifelsfrei kann der Vater bestimmt
werden. Es ist der Bezirkssekretär der SED. Dies schlägt hohe Wellen und führt zu einem
Handlungsbedarf des Ministeriums für Staatssicherheit. Ganz gegen seine Gewohnheit werden die
sich hieraus ergebenden Probleme geräuschlos gelöst nicht zuletzt durch die Einflussnahme von
Martina Hornbecker der Ehefrau des Staatsratsvorsitzenden. Die drei jungen Männer wachsen in
einem jeweils sehr unterschiedlichen Umfeld auf. Der Segler von seiner Mutter strengstens
kommunistisch erzogen wohnt in Lübeck und gilt als notorischer Aufschneider. Ohne sein Wissen
versieht sein Halbbruder als Kommandant seinen Dienst direkt gegenüber an der mecklenburgischen
Grenze mit einem ausgeprägten Geschäftssinn der über die dienstlichen Pflichten hinausgeht.
Der 3. Halbbruder ist ein scheinbar erfolgloser Künstler darum der Spitzname der Künstler der
nichts kann und arbeitet im Hintergrund und völlig unentdeckt mit dem für Devisenbeschaffung in
der DDR zuständigen Oberst Stracke vom Ministerium für Staatssicherheit zusammen. Nach einer
wilden Fahrt mit einem Boot strandet der Segler an der Küste Mecklenburgs und trifft dort auf
seinen Halbbruder. Durch einen glücklichen Zufall gewinnt er das Vertrauen des
Staatsratsvorsitzenden Erwin Hornbecker. In kürzester Zeit wickelt sich zwischen diesen beiden
ein freundschaftliches Verhältnis. Und zur Wende ist er als Assistent des die Grenzöffnung
verkündenden Ministers Schadenskey mittendrin im Geschehen. Nach der Wende geht jeder der drei
seinen eigenen Weg der jedoch zum Teil tragisch endet. Der Segler etabliert sich in der
kommunistischen Bewegung und kann sich nur schlecht mit dem einheitlichen Deutschland abfinden.
Geschäftlich am erfolgreichsten ist überraschend der Künstler der doch angeblich nichts kann.
Genauso abenteuerlich verläuft der Lebensweg der drei Mütter die trotz sehr unterschiedlicher
Werdegänge einen losen Kontakt halten. Die ältere der Drei als Mutter Courage bekannt zieht
sich nach einer Insolvenz bei einem ersten Versuch im Westen Fuß zu fassen in ihr bewährtes
Umfeld nach Thüringen zurück. Eine nur als Kubanerin bekannte Dame macht eine Achterbahnfahrt
im geschäftlichen Bereich durch die von Verhaftungen bis zu großem Vermögen alles beinhaltet.
Am gradlinigsten kann die jüngste der Drei ihr Leben gestalten jedenfalls was den
wirtschaftlichen Erfolg angeht. Sie braucht allerdings manchmal die Unterstützung guter
Juristen und unbekannter italienischer Freunde um Ihr Unternehmen in ihrer Branche zu einem
der größten in Europa zu machen. Sechs wilde Leben in der zum Teil gesetzlosen Zeit kurz vor
und nach der Wende. Eine Familiensaga der besonderen Art. Der Autor war zur Zeit der Wende in
West und Ost in verantwortlicher Funktion in der Kreditbranche tätig.