Berüchtigt für sein exzessives Nachtleben gefeiert als Schriftsteller und Opernkomponist
respektiert als streitbarer Jurist am Kammergericht: Die schillernde Persönlichkeit E.T.A.
Hoffmanns gehörte um 1820 zu den Hauptsehenswürdigkeiten der preußischen Hauptstadt. Hellwach
hat er das Treiben auf den Straßen in den Salons und Kneipen im Tiergarten oder vor seiner
Haustür auf dem Gendarmenmarkt beobachtet: Das lebendige Leben der großen Stadt der Residenz
wirkt doch nun einmal wunderbar auf das Gemüt.In Hoffmanns Berliner Erzählungen nimmt das
Doppelbödige Unheimliche und Fantastische des modernen Großstadtalltags Gestalt an erstmals
wird Berlin zum Schauplatz von Weltliteratur.So virtuos wie zuletzt durch Erich Kästners Berlin
führt der Kulturjournalist und Cicerone Michael Bienert in seinem neuen Buch durch die
aufregenden Zwanzigerjahre des 19. Jahrhunderts. Das romantische Berlin wird als quirlige
Literatur- und Kunstmetropole vorgestellt. 200 Jahre später ist von Hoffmanns Berlin
überraschend viel auffindbar ist der gern gelesene Klassiker im Gedächtnis der Stadt lebendig
geblieben - vom Etikett der Sektmarke Lutter & Wegner bis hin zur modernen Architektur des
Jüdischen Museums von Daniel Libeskind die er mit inspiriert hat.