"E Fraa vum Lond dess heer ich on de Stimm om Dialekt. Sie sieht mich kimmt freudestrahlend
uff mich zu. Umarmt mich un drickt mich on ihrn stromme Busen un hält mich mol vorsichtshalber
om Arm fest. Wonn dich son stromme Busen drickt do konn die Lung in Gefahr komme. Mir bleibt
en Aacheblick de Odem fort. "Dess gibt¿s doch net! Sin Sie es werklich?" Ich saach: "Ja
meistens bin ichs selbst." "Gell Sie soin doch die Fraa Bachmann? Dass ich dess noch erlebe
derf! Naa naa naa. Was wern nur moi Freundinne saa wonn ich ihne dess erzähle. Abber mol
ehrlich: Sie sin gar net so dick wie Sie im Fernseh immer aussehe." (aus: Karl jetzt guck doch
emol!)" Auch in ihrem zehnten Mundartbuch punktet Hildegard Bachmann wieder mit ihrer
unnachahmlichen Mischung aus Selbstironie skurrilen Alltagsgeschichten - selbst erlebt oder
selbst gehört - und mit zu Herzen gehenden Erinnerungen. Man weiß kaum was einen stärker
berührt: Hildegard Bachmanns Alltagskomik oder ihre gefühlvollen Erzählungen mit denen sie zum
Beispiel ihrem Opa ein Denkmal setzt.