Die Stadt Plathe (Ploty) 75 Kilometer nordöstlich von Stettin (Szczecin) in Polen gelegen
geht auf eine slawische Ansiedlung zurück. Sie entstand an einer Stelle an der man die Rega
(Rega) die 35 Kilometer weiter westlich in die Ostsee mündet. 1277 wurde Plathe das lübische
Stadtrecht verliehen und jenseits der Grenze zur alten Siedlung entwickelte sich eine neue
Stadt. Bemerkenswert sind vor allem die beiden Festen Häuser. Wie auf der ältesten erhaltenen
Ansicht - einer Zeichnung des Landbaumeisters Knüppel von 1737 - zu sehen ist schließen sie
direkt an das Zentrum der neuen Stadt an: von Südwesten das um 1577 entstandene Alte Schloss
nach seinem Erbauer auch Blücher-Schloss genannt und ca. 300 Meter nordöstlich davon das nur
wenig später errichtete Neue Schloss auch Osten-Schloss genannt. Dass es in Plathe zwei
Schlösser gibt erklärt sich aus der Geschichte der Besitzerfamilien. Davon berichtet
Friedrich-Karl von Bismarck-Osten der älteste Enkel des letzten Schlossherrn Karl Graf von
Bismarck-Osten. In den Jahren 1910 bis 1912 hatte sein Großvater von dem Architekten Paul Korff
am Ort des Neuen Schlosses eine großräumige Schlossanlage unter Einbeziehung des Osten-Baus
errichten lassen. Während die beiden Plather Schlösser - trotz baulicher Veränderungen - bis
heute genutzt bzw. wieder genutzt werden ist die Kirche aus dem Stadtbild verschwunden. Sie
wurde abgebrochen nachdem Karl Graf von Bismarck-Osten 1902 eine neue Kirche gestiftet hatte
die ihren Platz nördlich des Neuen Schlosses fand.