Im Vergleich mit den Duetten seiner Zeitgenossen zeichnen sich jene Georg Friedrich Händels
durch eine größere musikalische und dramaturgische Vielfalt aus. In der musikwissenschaftlichen
Forschung wurde diese Diversität bisher noch nicht systematisch in ihren verschiedenen
Kontexten betrachtet. Die vorliegende Arbeit untersucht sie in zwei Gattungstraditionen jener
des Kammerduetts und jener des sogenannten dramatischen Duetts (als Teil einer Oper einer
Kantate oder einer Serenata). Die Untersuchung konzentriert sich auf das Londoner Umfeld des
Komponisten in den Jahren 1706 bis 1724 mit dem Ziel herauszufinden inwiefern sich Händels
Behandlung der Duette von den Beiträgen seiner italienischen Zeitgenossen die entweder in
London zeitgleich mit ihm tätig waren (wie G. Bononcini) oder deren Werke parallel aufgeführt
wurden unterscheidet.