Abbott ist mit "Aus der Balance" ein perfekt choreographierter Ballettthriller gelungen - und
ein düsterer Roman über Verbrechen die es nur in einer Familie geben kann. Dafür hat die
amerikanische Schriftstellerin einen gnadenlosen Blick: So wie die ehrgeizigen Tänzerinnen in
der Ballettschule sich mit einer Rasierklinge die Hornhaut von den zertanzten Füßen schneiden
legt sie Schicht um Schicht der Lügen frei in die Dara Marie und Charlie sich und ihre
Vergangenheit gehüllt haben. Am Ende bleibt nur das rohe Fleisch des Begehrens.
-Deutschlandfunk Kultur Kolja Mensing Ballettschule in den USA. Verkrüppelt flüchtig
willensstark - so trainieren Charlie Marie und Dara tanz- und eifersüchtige Kinder: Die
Aufführung des "Nussknackers" steht an. Spitzentanz stößt auf animalische Gewalt als
Bauunternehmer Derek das hermetische Dreieck aufmischt. Knisternd phantastisch bis zur
Explosion. -krimibestenliste Februar und März 2023 Platz 1 "Schön dass Abbott endlich einen
deutschen Verlag und mit Karen Gerwig und Angelika Müller eine adäquate Übersetzercrew gefunden
hat die ihrer gnadenlosen Feinheit gewachsen ist. " -Tobias Gohlis recoil Besonders
bemerkenswert an »Aus der Balance« ist die Intensität und Präzision mit der Megan Abbott ihre
Geschichte langsam entwickelt. Die Unerbittlichkeit mit der sie zunächst die Lebenslügen ihrer
Figuren nach und nach ans Licht zerrt und sie schließlich in eine Katastrophe schickt. Eine
Katastrophe die wie so oft gleichzeitig etwas Kathartisches hat in der vielleicht sogar die
Chance auf Erlösung liegt auf Glück. -Marcus Müntefering Spiegel online "Nahmen Abbotts
erste Bücher noch klassische Noir-Geschichten im Stil der Dreißiger- und Vierzigerjahre aus
einer weiblichen Perspektive in den Blick so hat sie sich seit "Das Ende der Unschuld" der
2012 als einziger ihrer Romane bislang auf Deutsch erschienen ist komplett "weiblichen Themen"
verschrieben die sie als keineswegs harmlose sondern sehr brutale Erfahrungsfelder entlarvt."
-Maria Wiesner FAZ Megan Abbott erzählt von den Deformationen dieser Passion auch den
körperlichen: Blutblasen Sohlen wie rote Zwiebeln Füße die sich ungefähr einmal im Monat von
der Spitze bis zur Ferse komplett schälen. Aber: Das Ballett schiebt den Tod auf. Zwei
Schwestern leiten eine Ballettschule Dara und Marie gemeinsam mit Daras Mann Charlie einem
Ex-Tänzer. Ein Feuer zerstört einen der Übungssäle so kommt ein weiterer Mann hinzu Derek
der Bauunternehmer der alles richten will. Gegen Ende gibt es einen melodramatischen Wirbel
der Desillusionierung der alle verschlingt. -Fritz Göttler SZ Seit Megan Abbotts viel
gepriesener Kriminalroman "Das Ende der Unschuld" vor einem Jahrzehnt erschienen ist ist es um
die US-Autorin still geworden. Zumindest im deutschsprachigen Raum. Daran ändert nun
ausgerechnet der Kleinstverlag Pulp Master etwas dessen Bücher bislang immer für eine
klassische Männerwelt standen wie Thekla Dannenberg im Nachwort schreibt: "abgründig dunkel
und voller Härte". ... Es wäre nicht verwunderlich würde sich der eine oder andere Großverlag
nach der Lektüre fragen wieso er dieses Buch nicht in sein Programm genommen hat. -Die Presse
Immer hat Abbott souverän die Sprache zur Hand mit der sie uns durch dieses ewig Dräuende
Lauernde Besessene der Körper und der Seelen zieht. Und so nutzt sie auch das Motivrepertoire
der Gothic- und der Noir-Tradition um alles aufzuladen mit Schicksal und Unausweichlichem
denn letztendlich hatte es die Familie - die Mutter ein ehemaliger Ballettstar der Vater ein
Säufer - immer schon in sich alles Wehrhafte Widerständige und sich Sträubende schaffte es
nie bis in die Freiheit höchstens auf den Dachboden um dann zurückgeholt und eingebunden zu
werden. Jetzt gibt es nur noch die Schmerzen und das ewige Kreiseln der Pirouetten oder den
Tod. -Günther Grosser Culturmag Megan Abbott zieht viele Spannungsfäden aber zieht sie so
behutsam dass man kaum merkt wie man ihr in die Falle geht. Sie trägt dabei nicht dick auf
wie es der Balletthorror-Film "Black Swan" tat. Es reicht ihr die natürliche Anziehung und
Abstoßung zwischen Menschen. Es reicht dass die Gewissheit zerstört wird dass weder Dara
noch Marie noch Charlie jemals ausbricht aus dieser seltsamen aber eingespielten Ménage Ã
trois. "Sie waren zu dritt. Immer sie drei. Bis sich das änderte. Und ab da ging alles schief."
Jedoch geht nichts schief für jene die sich für diesen im Metier höchst kundigen (und kundig
übersetzten) dabei so ganz anderen Ballettroman entscheiden der sofort nach Erscheinen Platz
1 der Krimi-Bestenliste erreichte. -Sylvia Staude FR