Deutsch Türkisch und Englisch treffen in den Gedichten von Nail Dogan aufeinander und bilden
damit eine spezifische Sprachmischung vieler deutscher Großstädte ab. Doch darin erschöpfen
sich die Gedichte lange nicht. Über all den kulturellen Symbolen und Schlüsselwörtern die die
Gedichte spicken und so die Pole verschiedener Milieus miteinanderverbinden ist es aber vor
allem die reale Verbindung die im Vordergrund steht. Hier werden die Wörter ausgelacht die
nur beschreiben können während die Menschen zusammenwachsen. Oder eben auch nicht:
»Gastarbeiter geholt Gesindel bekommen«. Zwischen den Sprachen entsteht damit ein Raum der
Humor zulässt Trauer Gewalt Missverständnis- alle Facetten der Einwanderungsgesellschaft
eben auch die unangenehmen. Ein Raum in dem sich die Stimmen begegnen so wie Dogans leichter
fränkischer Dialekt im Deutschen mit dem Türkischen aufeinanderkracht. Er spielt schreit
überzeichnet die Stimmen - und sie ergeben damit etwas Neues. Etwas Schönes trotz
allem.Jurybegründung open mike