Über 3000 Menschen verloren in Kiel während des Zweiten Weltkriegs durch Luftangriffe ihr Leben
75 % des Gebäudebestandes wurde zertört oder beschädigt und 167.000 Menschen waren obdachlos
geworden. 75 Jahre nach Kriegsende zeichnet diese Publikation mit Texten von elf Autoren und
Autorinnen sowie zahlreichen historischen Fotos und Plakaten die Geschehnisse nach: Sie
dokumentiert wie die Luftangriffe und die Vernichtung von Menschenleben von Wohnraum
Infrastruktur Kultur- und Wirtschaftsgut den Alltag und das städtische Gemeinwesen immer
stärker veränderten und wie das Leben unter Angst und Entbehrungen organisiert wurde. Die
Zivilbevölkerung an der Heimatfront war wichtiger Bestandteil der militärischen Produktion und
Logistik so dass Kiel als bedeutender Rüstungs- und Marinestandort zum Ziel massiver
alliierter Bombenangriffe wurde denen Bunker und Luftschutzmaßnahmen nicht standhalten
konnten. Der NS-Machtapparat der die Kriegssituation zu verantworten hatte bestimmte mit
seiner Ideologie und Propaganda auch das persönliche Erleben sowie die mentale Verarbeitung der
Kriegsereignisse. Das Buch befasst sich auch mit der Frage welchen Platz der Luftkrieg
angesichts der beispiellosen NS-Verbrechen in der städtischen Erinnerungskultur annimmt.