»Professor Mamlock« machte Geschichte das 1933 von Friedrich Wolf im Exil geschriebene Stück
blieb in Erinnerung nicht zuletzt dadurch dass Konrad Wolf Sohn des Dramatikers das
Theaterstück über den jüdischen Arzt den die Nazis in den Selbstmord trieben 1961 verfilmte
und wodurch es in Ost wie West ein großes Publikum erreichte.Wolfs sozialkritisches
Geschichtsdrama »Der arme Konrad« 1924 fertiggestellt fand auch ohne Verfilmung ein großes
Publikum weil die darin gestellte Frage gültig blieb: Ist es legitim sich mit revolutionärer
Gewalt gegen die bestehende Ordnung aufzulehnen? Noch immer wird es vornehmlich auf
Freiluftbühnen im Sommer gespielt.Friedrich Wolf (1888-1953) Arzt in Hechingen schaffte mit
seinem Bauernkriegsdrama »Der arme Konrad« 1924 den literarischen Durchbruch. Die Nachfolger
des »Bundschuh«in Schwaben die aufmüpfigen Bauern im frühen 16. Jahrhundert hatten ihn zu
diesem Stück inspiriert. Laiendarsteller führten das Stück am Martinsberg in Hechingen und auf
dem eigens dafür angelegten Terrassentheater in Nehren auf. Über tausend Besucher zählte jede
Aufführung.Hans-Joachim Seidel aus Ulm geht der Entstehungsgeschichte des Dramas nach
untersucht Umstände und öffentliche Reflexion. Akribisch behandelt er die historischen und
künstlerischen Bezüge. Und wie später das Stück rezipiert worden ist. Der Person Friedrich Wolf
hatte er sich auf verschiedenen Wegen genähert. Doch unmittelbarer Anlass war Seidels
Beschäftigung mit dem deutsch-jüdischen Schauspieler Alexander Granach. Für diesen hatte
Friedrich Wolf die Hauptrolle in seinem Theaterstück »Professor Mamlock« vorgesehen. Wolf und
Granach mussten 1933 Deutschland verlassen und trafen sich in der Sowjetunion als Emigranten
wieder. Hans-Joachim Seidel erlebte 1950 als Zehnjähriger erstmals eine Aufführung von Wolfs
»Armen Konrad« im Hohenlohischen.