In seiner Doppelausstellung im Sprengel Museum und im Landesmuseum Hannover stellt Glenn Brown
eine retrospektive Auswahl eigener Werke seit 1995 zusammen und konfrontiert sie mit einer
Auswahl von Lieblingsbildern aus den Sammlungen beider Häuser. Die Hängung ist dabei nicht
chronologisch nach Schulen organisiert sondern spürt inhaltlichen Parallelen nach: die
vergängliche Form der bloßgestellte Körper das Menschenbild charakterisiert durch
Pinselführung Oberfläche und Materialität. Auf diese Weise bringt Brown Kontinuitäten und
Kontraste aus 500 Jahren Malereigeschichte in einen zeitgemäßen Dialog der bereits in seinen
eigenen Gemälden angelegt ist: Hier sind Geschichte Themen und Stile der europäischen
Bilderwelt immer präsent wenn er Motive alter Meister oder von Science-Fiction-Illustratoren
zitiert sie neu zusammensetzt und in augentäuschender Feinmalerei daraus eigene Welten
schafft. Das Buch verdichtet das Konzept der Ausstellung in pointierten Gegenüberstellungen der
Bilder und gibt so im Dialog mit der Geschichte aus dem Blick von heute den altmeisterlichen
Werken ihre Unmittelbarkeit und Widerspenstigkeit zurück.