Ein Wendegewinner muss sich entscheiden: Aufstieg oder Ausstieg?Wenn die Geschichte wie eine
Axt durch ein Leben fährt kann sie es zerstören. Oder halbieren. Hendrik Richard Goldbeck
ergeht es so. Er hat wie so viele Ostdeutsche zwei Leben gelebt. Der Arbeiterjunge wäre fast
der jüngste Professor für Marxismus-Leninismus in der DDR geworden. Nach 1989 geht er wie
Millionen andere Ostdeutsche durch eine Wüste des absoluten Nichtgebrauchtwerdens. Aber er hat
was man gemeinhin Glück nennt und wird vom ebenso mächtigen wie unsichtbaren Theo Otto
Bringsheim als menschliches Strandgut auf dem WC einer Autobahnraststätte aufgelesen. Zwei
Einsame aus unterschiedlichen Galaxien die ein menschlicher Zwang zusammenführt. So beginnen
Märchen. Oder Albträume.In Bringsheims weltweitem Handelsimperium geht die Sonne nicht unter.
Hier werden Milliarden verdient. Goldbeck steigt zu Bringsheims Kronprinz auf und wird somit
selbst ein mächtiger Mann. Er ist ein Gewinner. Irgendwann aber fängtetwas in ihm an diesen
Erfolg zu hassen. Bei einem Klassentreffen trifft Goldbeck seine große Jugendliebe Karen
wieder. Durch Karen wird ihm klar was er geahnt und verdrängt hat: Er ist ein Verräter an
seinen Idealen.Er kündigt bei Bringsheim steht wieder vor dem Nichts und landet schließlich
als Untermieter auf der Klappcouch seines alten Doktorvaters. Was aber soll Goldbeck nun noch
mit seinem Leben anfangen? Zwei hatte er schon. Wird es ein drittes geben? Gerade als er sich
mit dieser Frage quält ruft ihn Bringsheim noch einmal zu sich ...