WERNER - MEHR STOFF!!! Brösels Prä-Wernium Flensbuich die frühen 1970er Jahre: Ein junger
Bursche namens Rötger Feldmann gerade ausgelernter Lithograf sitzt in einer Druckerei.
Anstatt Druckvorlagen herzustellen verwendet er die Arbeitszeit bevorzugt dazu herumliegende
Zettel mit Comics voll zu zeichnen und seine Kollegen damit zu belustigen. Einzig seine
Vorgesetzten wissen dies nicht zu schätzen. Sein Comicschaffen führt schließlich zum
Rausschmiss. Arbeitslos kritzelt er in Kneipen weiter und signiert künftig mit seinem
Künstlernamen Brösel. Doch was hat er denn da überhaupt auf's Papier gebracht? Nach rund 50
Jahren beantwortet Brösel diese Frage und präsentiert der gespannten Weltöffentlichkeit seine
Frühwerke. Diese Arbeiten offenbaren bereits die unbestechliche Beobachtungsgabe von Brösel
die wenige Jahre später ausschlaggebend für seinen großen Erfolg werden sollte. Personen aus
dem eigenen Umfeld in Comicfiguren zu verwandeln ihre individuellen Eigenheiten und Macken
auf's Papier zu bannen und sie weiter zu entwickeln ist bis heute seine ganz besondere
Spezialität. Brösels Kunst besteht darin mit minimalem Strich Charaktere erkennbar wieder zu
geben. Die Inspiration aus dem Betrieb nahm er mit. So erkennt man in den Darstellungen seiner
Vorgesetzten erste Eigenheiten des späteren Meister Röhrich. Diese bisher unveröffentlichten
Storys machen den Werdegang Brösels erklärbar und schließen den Kreis zum ersten Werner-Buch
Oder was? (1981). Angereichert wird Mehr Stoff!!! durch frühe Magazin-Beiträge sowie einer
Kooperation mit Volker Reiche. In die Gegenwart werden die Leser:innen schließlich durch
unveröffentlichte Werner-Comics sowie im Skizzenbuch festgehaltene Erlebnisse gebracht. Mit
diesen schließt sich der Kreis zu den Anfangstagen. Im Thailand-Urlaub geht Brösel genau dem
nach was er schon immer getan hat: Die Realität beobachten und sie zu Comics machen. Wie
schlägt man sich als Reisender durch wenn man der Sprache nicht mächtig ist aber zeichnen
kann?