Der neu fertiggestellte Campus mit dem Universitätsgebäude und Unterkünften für Studierende ist
ein weiterer Meilenstein in der Revitalisierung der historischen Innenstadt von Neumarkt an
deren Umgestaltung die Architekten Berschneider + Berschneider seit den 1980er Jahren
maßgeblich beteiligt sind. Die Architektur des Universitätsgebäudes - einer Zweigstelle der
Technischen Hochschule Nürnberg Georg Simon Ohm der Fachhochschule in Nürnberg - folgt einer
klaren hierarchischen Ordnung. Mit Blick auf den Residenzplatz erscheint der fast
scheunenartige Bau der sogenannte Lernstadl mit einer weißen Klinkerfassade und einem
ungewöhnlich großen steilen roten Ziegeldach. Durch die vollständig verglaste Verbindung mit
einem Aufzug im Süden und einer Stahltreppe im Norden wird das Gebäude als Solitär wahrgenommen
der sich deutlich von seinem Nachbarn einem vollständig mit Sandstein verkleideten
monolithischen Bauwerk abhebt. Obwohl es niedriger als der Lernstadl wirkt umfasst das
Hörsaal- und Seminargebäude ebenfalls drei Stockwerke. Die oberste Etage das zweite
Obergeschoss ist in die Traufe der Mansarde eingebaut und Dachfenster sorgen für viel
Tageslicht. Die abstrakte prismatische Struktur leitet sich nicht nur aus der Form des
Grundstücks ab sondern ist das Ergebnis einer städtebaulichen Analyse die sich auf die
visuellen Verbindungen und Linien der engen Gassen in der historischen Innenstadt bezieht und
diese zu einer skulpturalen Form verdichtet. Zusätzlich zum Universitätsgebäude haben
Berschneider + Berschneider auf dem Nachbargrundstück einen Holzbau mit neun Wohngemeinschaften
für insgesamt 23 Studierende entwickelt. In Anlehnung an die historischen Vorgängergebäude
wurde der Raum auf eine Reihe von vier Giebelhäusern aufgeteilt. Eine gemeinschaftliche Treppe
verbindet alle Wohnungen hinter dem pastellfarbenen Putz der Fassaden.