Flora von Herwarths bewegender und authentischer Roman über eine Ärztin die in zwei Diktaturen
ihr Selbstbestimmungsrecht lebt im Spannungsfeld zwischen Liebe und Beruf Individuum und
Regime Moral und Pflicht - alles riskiert und fast alles verliert. Deutsche Geschichte aus
viel zu selten erzählter Perspektive. Breslau 1914. Ada fünfzehnjährig setzt sich in den
Kopf Ärztin wie ihr Vater zu werden. Unter Spott und Argwohn der Männer studiert sie Medizin
und arbeitet ab den späten 1920er Jahren als couragierte Kinder- und Frauenärztin erst in
Breslau dann im sächsischen Pirna und am Ende ihres Lebens in Wiesbaden. Mit ihrer Liebe Leo
bekommt sie vier Töchter. Doch lebt sie diese ungewöhnliche Ehe mit getrennten Haushalten
alleinerziehend und berufstätig. Während der Nazizeit behandelt sie jüdische Patienten und
hilft nach dem Kriegsende Vergewaltigungsopfern durch illegale Abtreibungen. Diese streng
verbotenen Eingriffe nimmt sie auch in der DDR vor. Ohne Zögern folgt Ada ihrem eigenen
sozialen Rechtsempfinden. Doch der Staatsapparat schlägt rigoros zu. Es folgen Jahre der Haft
im Untersuchungsgefängnis Dresden und im berüchtigten Frauengefängnis Hoheneck ein
Ausgeliefertsein ohne Recht und Gnade bis die Familie im Westen Deutschlands zusammenkommt.
"Die Zerstörung die von Krankheiten ausging war nicht zu vergleichen mit der die von
Menschen ausging. Die Gewalt der gravierendsten Krankheit war stets geringer als die Gewalt der
menschlichen Brutalität. Ada gewöhnte sich nicht an die Zustände in der Krankenstation sie
hielt es aus wie alle Frauen Hoheneck aushielten gefangen."