Dimitris Lyacos' Trilogie Poena Damni entstand seit 1992 als work-in-progress mit Themen die
vom Sündenbock über die Wiederkehr der Toten bis zur Psychose reichen. Sie beginnt mit dem
Schluss und geht zum Anfang zurück. Der Titel bezieht sich auf die Strafe der verdammten Seelen
in der Hölle die Gott nicht schauen dürfen. Die Charaktere befinden sich stets am Rande der
Gesellschaft: Ein Flüchtling (Z213: EXIT) ein Ausgesetzter auf einer lebensfeindlichen Insel
(Der Erste Tod) oder Ausgestoßene in einem dystopischen Hinterland (Mit den Menschen von der
Brücke). Berühmt für ihre gattungsübergreifende Form und die avantgardistische Verknüpfung von
Themen aus der literarischen Tradition mit Elementen aus Religion Ritualen Philosophie und
Anthropologie schafft die Trilogie eine Neubewertung der großen Erzählungen im Kontext der
klassischen Motive des westlichen literarischen Kanons während sie gleichzeitig zu den von der
Kritik am meisten gefeierten postmodernen Werken des zweiten Jahrtausends zählt. Die als
Allegorie des Elends apostrophierte Trilogie wird oftmals mit dem Schaffen von Autoren wie
Thomas Pynchon Samuel Beckett oder Cormac McCarthy verglichen. Mittlerweile in siebzehn
Sprachen übersetzt zählt sie heute zu den zu den meistgelesenen literarischen Werken des neuen
Jahrtausends.